Sämtliche Bestandteile des Titels „Argumentationstraining gegen Stammtischparolen“ können kritisch hinterfragt werden: Können Menschen mit Argumenten (noch) erreicht werden im ‚postfaktischen Zeitalter‘? Kann eine demokratische Haltung und Eigenverantwortung, die auch Umgang mit Emotionen integriert, so einfach trainiert werden? Geht mit ‚Stammtischparolen‘ nicht eine Diskreditierung des Stammtischs einher, dessen Verlust als Ort der Begegnung und Auseinandersetzung doch allerorts beklagt wird? Ist das nicht ein überheblicher Gestus gegenüber denen, die sich deutlich und markant ausdrücken, jenseits akademischer Abgehobenheit?
Gleichzeitig kann die Auseinandersetzung mit diesen Fragen zu produktiven Irritationen im Lernprozess und dem eigenen Verständnis als Teilnehmer/in führen.
Folgende Optionen und Erweiterungen des Titels werden gegenwärtig verwendet:
„Argumente gegen Stammtischparolen“
„Argumentationstraining zum Umgang mit Stammtischparolen“
„Streitet Euch! Argumentationstraining gegen Stammtischparolen“
„Streitet Euch! Über den demokratischen Umgang mit Populismus und Stammtischparolen“
„Argumentationstraining gegen extremistische Parolen“
„Argumentationstraining gegen Parolen, Palaver und Populismus“
„Platte Sprüche, dumme Parolen – nicht sprachlos bleiben!“
„Hinschauen und nicht Weggucken. Argumente gegen Stammtischparolen“
„Gegenargument am Mittagstisch“
„Praxistraining: Parolen Paroli bieten“
„Weshalb hab‘ ich nur nichts gesagt? Argumentationstraining gegen Stammtischparolen“
„Argumentationstraining gegen rechte Parolen“
„Argumentationstraining gegen Rechtspopulismus“
„Stammtischparolen: Rechter Populismus aus der Gesellschaft. Wie kann man kontern?
„Gemeinsam gegen Rechtsextremismus und Rassismus. „Ein Argumentationstraining gegen Parolen“
„Argumentationstraining gegen rechte und rassistische Aussagen“
„Argumentationstraining gegen rechte Hetze“
„Refugees welcome? Situationsbeschreibung und Argumentationshilfen bei rassistischen Anfeindungen gegen Asylsuchende“
„Trainings für eine demokratische Diskussionskultur“
„Kommunikationstraining für eine demokratische Streitkultur“
In Schulen: „Demokratie erleben, leben, beleben“
Möglicher, ergänzender Untertitel: „Diskussionen bunt machen“
1. Der Titel „Argumentationstraining gegen Stammtischparolen“ wird mit den Teilnehmenden zusammen immer auch kritisch diskutiert und reflektiert.
2. Damit wird sicher gestellt, dass die mit dem Titel verbundenen problematischen Assoziationen als produktive Irritationen für Teilnehmende genutzt werden können.
3. Insbesondere geht es dabei darum, auch die emotionale Seite politischen Streits mitzudenken, das positive Eintreten für die Grundwerte der Demokratie zu betonen sowie den Stammtisch als Ort politischer Auseinandersetzung wertzuschätzen.